Nein, es war kein Aprilscherz! Am 1. April 2024 versammelten sich immerhin 11 Mitglieder und 2 Hunde zum alljährlichen Osterspaziergang bei moderatem Wetter – „Laufwetter“ halt.
Wir haben uns diesmal ein etwas anderes Ziel ausgedacht: den Müggelturm. Wer war auf eigene Faust schon mal da? Ich muss gestehen: Wir wohnen seit einigen Jahren zwar Luftlinie keine 10 km entfernt davon, aber waren noch nie dort. Zunächst ging es beschaulich und ruhig zuerst mit der Straßenbahn und dann weiter mit der Fähre nach Köpenick / Wendenschloss. Unser Versuch „immer am Wasser lang“ schlug fehl, da die Bebauung des Ufers zwar lückenhaft ist, aber eben keine „Uferpromenade“. So ging es weiter durch den Villen-Vorort Müggelheim mit seinen alten, stilvollen Villen, sowie auch modernen Townhouses. Aber bald haben wir auch einen geeigneten Rastplatz gefunden, wo der erste Eierlikör genossen werden konnte – mit Blick auf die Dahme (Langer See) mit der alten Regattastrecke von der Olympiade 1936.
Nach Erreichen des Strandbades Wendenschloss ging´s dann durch den bewaldeten Uferweg weiter. Alfons Sperl (man beachte!!) vorneweg, der dann doch ein wenig fremde Hilfe brauchte, um den Waldweg zu meistern. Ihm zuliebe ging es dann die befestigte Straße weiter zum Müggelturm, beim Restaurant „Schmetterlings-Horst“ ging es direkt hoch auf die höchste Erhebung der Müggelberge mit 115 Meter. Oben angekommen die nächste Enttäuschung für Alfons: der Aufgang für Behinderte war gesperrt – Vandalismus hatte den Aufzug demoliert! Pfui denjenigen, die nicht denken können!
So mussten Alfons und sein Begleiter draußen bleiben. Natürlich bekamen die beiden und ihr vierbeiniger Begleiter etwas von der von Brigitte vorbereiteten Jause (Liptauerbrote, Ostereier, Osterschnaps und Oster-Striezel) ab. Werner Götz und Heinrich Mößler nahmen die Strapazen auf sich (trotz Eintrittsgeld von 6,00 €), die 126 Stufen auf den Müggelturm zu erklimmen. Die auf 120 m über dem Meeresspiegel liegende Plattform belohnte dann jedoch nicht mit dem erwarteten Weitblick (Müggelsee, Museumsdorf Rüdersdorf (Kalksteingrube) und Flughafen Schönefeld sowie Berlin Mitte mit dem Fernsehturm, denn es hatte sich doch eingetrübt.
Die Sanierung des an sich mal attraktiven Ausflugsziels ist noch nicht abgeschlossen. Der Turm wurde 1960/1961 gebaut, nachdem der alte Holzturm von 1889 vor 1958 abgebrannt war. Der Geschäftsführer erwiderte auf die Frage nach dem Abschluss der Sanierung bloß etwa spöttisch: „Das Wunder einer Modernisierung werden wir wohl nicht mehr erleben!“
Nach erfolgter Stärkung machten wir uns dann auf den Heimweg, um gegen 16.00 Uhr wieder am S-Bahnhof Grünau anzukommen, wo wir uns verabschiedeten. Wieder wurde Ostern ein Naturdenkmal besucht – wie auch in den vorigen Jahren. Nächstes Jahr soll´s wieder einen Osterspaziergang geben – hoffentlich mit mehr Beteiligung? Für Anregungen hat der Vorstand jederzeit ein offenes Ohr!
BRIGITTE MANNIGEL UND HELMUT PAULUS
Fotocredit: privat