Bei nicht allzu kalten Temperaturen – für die Zeit eher ungewöhnlich – wurde das Frühstück wieder von unserer Brigitte zusammen mit Helfern vorbereitet. Da wurde zum Beispiel eine recht leckere Mohnsahnequarktorte gereicht, Ananaskompott, Rosinenzopf, Auswahl selbstgemachter Marmeladen, Schokoküsse. Natürlich etwas Kräftiges: Matjeshäckerle, Erdäpfelsalat, Liptauer, Wurst und Schinkenplatte, Grammeln, Rührei und was Besonderes: Leberkäs aus Kärnten, mitgebracht vom Ehepaar Krieger. So kamen denn auch ca. 30 Leute aus dem Verein zusammen. Sogar ein Jubilar mit 82 Jahren: Reinhold Schaffer seit 1969 in Berlin und kurz darauf Mitglied bei uns geworden. Als Berliner Flachlandtiroler kaufte „man“ seine Skier bei Sport Schaffer in der Detmolder Straße und später im Ullsteinhaus. Wir ließen den Jubilar mit einem Glas Sekt und Ständchen hochleben.
Präsident Götz begrüßte die Anwesenden und wies auf die nächsten Veranstaltungen hin: Nächstes Frühstück folgt ein Vortrag vom Handelsdelegierten Dr. Michael Scherz. Im April erwarten wir Besuch einer Kärntner Fußballgruppe; hier ist unter anderem ein gemütliches Beisammen-sein hier im Verein geplant
bei Speck aus Kärnten und anderen Leckereien. Der heutige Kulturbeitrag ist wegen früherer technischer Probleme ein zweiter Anlauf. Der Titel schlicht und einfach „Wiener Wasser“. Es geht um hochwertiges Quellwasser aus dem Wasserspeicher der Ostalpenregion, der Region der Rax (2076 m hoch) und des Schneebergs, süd-östlich von Wien. Halt um die Abdachung der östlichen Kalkalpen, die dann das Abfallen zum Wiener Becken bewirken. Durch das poröse Gestein sickern Abermillionen Liter Quellwasser für die Hauptstadt in die Ebene. Es soll die zweit-sauberste Quelle Europas sein; angeblich hätte eine französische Quelle noch bessere Werte. Ich versuche, den Film „Hochquelle in den Ostalpen“, die Stationen von der Quelle über die diversen Leitungswege zum Verbraucher und schließlich die resultierenden Abwässer nachzuverfolgen. Endresultat: Wieder sauber gewordenes Wasser wird in die Donau fließen. Zum Verlauf: Wasser schießt also mit ca. 5 km/h vom Gipfel zum Tal (Wien). Dafür ist ein Netzwerk von ca. 3.000 km Rohren vonnöten, dazu Überleitungen durch diverse Viadukte, um in Wien den Verbraucher zu erreichen. Ein Wiener verbraucht ca. 130 l pro Tag. Viel mehr Wasser verbraucht das Allgemeine Krankenhaus in Wien. Dort werden z. B. ca. 14.000 Badewannen voll täglich im Krankenhaus verbraucht. Wichtig hier die Sterilität des Wassers und die Befreiung von Bakterien, Vulkangesteinsresten u.a. Schadstoffen. In dem Verlauf des Röhrengeflechts gibt es 20.000 Meldestellen, Wasserbehälter, die die Wasserqualität
prüfen; desgleichen werden Rohre auf undichte Stellen geprüft. Man verhindert dadurch viel Verlust des kostbaren Nasses. Zwei große Speicherstationen wurden sogar schon von Kaiser Franz Joseph Ende des 18. Jahrhundert und 1911 feierlich eingeweiht. Was ist zu tun mit den riesigen Mengen des Abwassers? Außerhalb der Stadt gibt es große Kläranlagen, später Belebungsbecken, die „die
Spreu vom Weizen“ trennen. Was findet man in den Abwässern (z. B. Toilettenwasser): riesige angesammelte Zöpfe aus Schlamm, Haaren und konsistentem Material, die verbrannt werden. Man
stelle sich vor: 18.000 l pro Sekunde werden in diesen diversen Becken gereinigt durch Filter, ehe das Wasser dann nach dieser hervorragenden Reinigungskur wieder als Trinkwasser in die Donau geleitet werden, später dann ins Schwarze Meer. Als technische Hochleistung ist noch zu erwähnen, dass das Wasser aus den Kalkalpen auch durch Pumpen hoch zum Wienerwald befördert wird – es geht also auch aufwärts zum Verbraucher. Ein beeindruckender Film. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass wir vieles gelernt haben und es keine Selbstverständlichkeit ist, in jeder Situation – wo auch immer – sauberes Trink- und Brauchwasser zu finden.
Ich Danke
Helmut Paulus