EM-Achtelfinale Italien-Österreich

Am 26. Juni war die Vorfreude groß, denn erstmals hatte sich die österreichische Nationalmannschaft für das Achtelfinale einer Fußball-EM qualifiziert – der Männer wohl gemerkt. Denn die Damen-Fußball-Nationalmannschaft stand bereits 2017 im Halbfinale der Fußball-EM. Aber das nur am Rande. Jedenfalls hatten sich die jödis zusammen mit Werner Götz und Peter Simlinger – jeweils in charmanter weiblicher Begleitung – vorgenommen, unsere Burschen kräftig anzufeuern.

Im Parkcafé – direkt am Preußenpark in Wilmersdorf gelegen – hatten sich Josef und Christina schon mit den ersten jödis Vertreterinnen um 17:00 Uhr eingefunden. Denn die Erwartung war groß, dass sich der mit Bierbänken ausgestattete Public Viewing Bereich bis 21:00 Uhr schnell füllen würde. So wurden direkt vier Tische reserviert, damit die 25 Österreicher, die sich über die Facebook-Seite der jödis angemeldet hatten, Platz finden. Durch die Testmöglichkeit direkt im Parkcafé und unter Wahrung der Abstände zu den anderen Tischen stand einem traumhaften Sommerabend nichts mehr im Wege.

Mit Österreich Fahnen, Fanschals ausgestattet und im Österreich-Trikot oder zumindest in den Nationalfarben gekleidet, war unsere Truppe erwartungsvoll, was das Spiel bringen würde. Die Burschen haben ordentlich Einsatz gezeigt und so wurde die Partie gegen Italien richtig spannend. Beim ersten Tor von Arnautovic sprangen alle auf, jubelten, Fahnen wurden geschwenkt … und dann kam die bittere Enttäuschung durch die Schiedsrichter-Entscheidung, das Tor aufgrund der Abseitsstellung abzuerkennen. Doch der Jubel und die Emotionen waren bereits reif fürs Viertelfinale.

Es blieb dann noch ein Spiel voller Nervenkitzel, indem sich unsere Mannschaft wirklich mutig gezeigt hat. Um es mit den Worten von Werner zu sagen: „Ich war noch nie so nervös wie heute.“ Es sei dabei angemerkt, dass Werner bereits äußerst turniererfahren ist. Bis in die Verlängerung haben unsere Burschen alles gegeben und darauf können wir stolz sein – auch wenn das Ergebnis mit 1:2 nach Verlängerung unsere Hoffnungen enttäuscht hat. Die Süddeutsche Zeitung hat dafür ein stimmiges Resümee gefunden: „Die Österreicher gingen nicht vom Platz als eine Mannschaft, die sich ihrer eigenen Unterwürfigkeit gegenüber der Fußballmacht Italien bewusst geworden war, sondern wie eine, die gerade deshalb so enttäuscht war, weil sie hatte mithalten können.“

Eine schöne Geste war die Verabschiedung von unterschiedlichen italienischen Fans, die zum Trost bei unserem Tisch vorbeikamen und zur starken Leistung der österreichischen Nationalmannschaft gratulierten. Man merkte ihnen die Nervosität und das drohende Ausscheiden schon während der zweiten Halbzeit an. Ihre freundliche Geste – ganz im Sinne der sportlichen Fairness – war für uns zwar ein schwacher Trost für das Ausscheiden der österreichischen Mannschaft. Aber die Freude über das Auftreten unserer Burschen und vor allem der gemeinsame spannende Abend mit den jödis wird vielen in Erinnerung bleiben. Und vielleicht trifft man sich beim nächsten Turnier wieder. Christina