Am 17. September war es soweit – am Eingang des Stage Theaters am Potsdamer Platz formierten sich die Gäste schon in Schlangen. Aufregung und Vorfreude lagen in der Luft, denn in wenigen Minuten sollten wir Arnold Schwarzenegger höchstpersönlich live zu Gesicht bekommen. Mehr noch, ein Interview mit dem Hollywood-Star – berühmt aus Filmen wie Terminator, Conan der Barbar, The Expendables –, 38. Gouverneur Kaliforniens, ehemaligen Bodybuilder – pardon – dem siebenfachen Mister Olympia und Klimaaktivisten stand auf dem Programm.
Im Foyer des Stage Theaters sammelte sich schon das vielfältige Publikum – Filmenthusiasten mit Requisiten aus Schwarzeneggers bekanntesten Filmen waren gleichermaßen vertreten wie Bodybuilder, die ihr Idol treffen wollten. Einige von ihnen hatten sich eines der VIP-Tickets gesichert, mit dem sie ein professionelles Foto mit ihrem Helden machen lassen konnten. Kurz vor 19:00 Uhr waren die Reihen im Publikumsraum des Theaters gut gefüllt, ein paar Plätze blieben noch frei. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Alle Gäste warteten schon gespannt auf den Stargast – bis die Ankündigung des Moderators kurzzeitig die Stimmung etwas trübte. Denn der Flug von Arnold Schwarzenegger hatte Verspätung aufgrund des schlechten Wetters. Es sollten aber nur 30 Minuten Verspätung sein bis der Moderator die erste Showeinlage ansagte. Das Licht wurde gedimmt und es lag wieder Spannung in der Luft. Der Predator, der Außerirdische aus dem gleichnamigen Blockbuster mit Arnold Schwarzenegger oder wie ihn der Moderator ankündigte „das freundliche Alien von nebenan“, trat auf – unterstützt von Lichteffekten und Filmausschnitten auf der Leinwand über der Bühne – und versuchte, beim Publikum ein Schaudern zu erzeugen. Mit dem Terminator kam dann noch der zweite Part der Showeinlage auf die Bühne. Etwas verhalten fiel der Applaus für den eher skurrilen Auftritt aus, denn eigentlich wollten alle Gäste nur eines – Arnold Schwarzenegger endlich auf der Bühne sehen.
Das Erscheinen des Countdowns an der Leinwand ließ die Spannung steigen. Mit großem Jubel und angeregtem Applaus stimmte sich das Publikum auf Arnold Schwarzenegger ein. Und dann war es endlich soweit und er betrat die Bühne, winkte den Zuschauern zu bevor er auf dem Loungesessel Platz nahm. Es folgte ein authentisches Interview auf Englisch, mit deutscher Übersetzung des Moderators. Im Gespräch wurden die verschiedenen Kapitel in Arnolds Leben beleuchtet – von der Kindheit im steirischen Dorf Thal bei Graz, seinem Weg nach München mit dem Start der Bodybuilding Karriere über den ersten Mister Universe-Titel, der den Weg in die USA ebnete bis hin zu seinen ersten Erfolgen im Filmgeschäft und schließlich seinem Weg in die Politik.
Auf ehrliche Weise schilderte Arnold Schwarzenegger, dass für seinen erfolgreichen Aufstieg auch Niederlagen maßgeblich waren wie mit dem Film „Hercules in New York“. Dieser sei „ein Griff ins Klo“ gewesen. Das habe ihn aber auch gestärkt. Denn die Erfahrung habe ihm gezeigt, dass er sich als Schauspieler noch weiterentwickeln musste. So wie er früher fünf Stunden pro Tag ins Bodybuilding-Training investiert hatte, wendete er nach diesem Film auch fünf Stunden täglich für Schauspielunterreicht, Sprachtraining, Englischkurse auf. Wobei er selbstironisch anmerkte, dass er das Geld für die Sprachkurse zum Abgewöhnen des österreichischen Akzents hätte zurückverlangen sollen. Mit derartigen Erfahrungen gab er dem Publikum auch einige seiner zentralen Regeln des Erfolgs mit. So unterstrich er, dass jeder eine klare Vision vor Augen haben sollte, um an sein Ziel zu gelangen. Von Zweiflern, den „Nein-Sagern“ wie sie Arnie nennt, solle man sich niemals beirren lassen. Er hätte seinen Weg nach Hollywood und in die Politik bis zum Amt des Gouverneurs von Kalifornien nie geschafft, wenn er auf die Zweifler gehört hätte.
Mit diesem authentischen Einblick in das Wesen und den Charakter von Arnold Schwarzenegger gab er dem Publikum auch noch einen Leitspruch mit auf den Weg: „STAY HUNGRY“ („Bleib hungrig!“). Am Ende der Veranstaltung nach dem Meet&Greet blickte man in viele glückliche Gesichter. Egal ob alt oder jung, Bodybuilding-, Äktschn- oder Politik-Interessierte, es wurden einige Kindheitsträume an diesem Abend erfüllt. Christina mit Hannah und Josef